Von der Tütensuppe zum eigenen Laden. Ihr Traumjob ist es nicht, doch sie ist mega happy mit dem, was sie tut und das merkt man, sobald man ihren Laden Crops – Vegane Küche betritt. Nach drei Jahren in Nicaragua und ihrem Catering Las Hermanas verzaubert Luise seit einiger Zeit ihre Gäste mit veganen Köstlichkeiten. Welche Rolle dabei Waschbären, Robben und Pinguine spielen, hat sie uns bei einer Tasse Tee verraten.
Interview und Fotos: Lara-Sophie Pohling
Muss Essen eigentlich schön aussehen?
Durchaus. Das Auge isst mit. Frisches Essen sieht sowieso immer gut aus, außerdem sollte man auf schöne Farben achten: was rotes, grünes, gelbes, weißes.
Ernährungstrends sind momentan in aller Munde. Wann kamst Du damit in Kontakt?
Ich war auf dem Sportgymnasium, dadurch beschäftigte ich mich schon immer gern mit Ernährung und Lebensmitteln. Ich hatte auch meine Phase, in der ich nur ›Tüte auf, Wasser drauf, fertig‹ praktizierte. Aber das ist kein richtiges Kochen. Ich strich als erstes Schweinefleisch von meinem Ernährungsplan, wegen der Fleischskandale und der Sache mit den Antibiotika. Auch geschmacklich war es nicht so mein Highlight. Darauf zu verzichten, war relativ einfach. In meinem Umfeld gab es ein paar Vegetarier*innen, aber das interessierte mich nie. Vor etwa fünf Jahren kam bei uns im Freundeskreis dann das Thema Veganismus auf.
Erinnerst Du Dich an das erste Gericht, das Du bewusst vegetarisch oder vegan gegessen hast?
Nein. Vegetarisch isst man sowieso immer mal. Wenn Leute sagen, sie hätten noch nie vegan gegessen, dann frage ich, ob sie noch nie einen Apfel oder eine Banane gegessen haben. Es wird gerne übertrieben.
Jetzt lebst Du komplett vegan. Was hat Dich dazu bewogen?
Meine beiden Schwestern waren in Osteuropa unterwegs und da gab es viel veganes Essen. Wir haben dann gemeinsam gesagt, dass das schon besser ist. Man findet schnell Gründe dafür: Gesundheit, Ethik, der Planet oder das Tierwohl. Jeder darf sich aussuchen, welcher der wichtigste Grund ist. Es gibt Menschen, denen sind Tiere egal, aber ihre Gesundheit ist ihnen wichtig. Mir ist das am Ende Wurst. Hauptsache, der Mensch isst weniger Fleisch. Ein guter Freund, ein Leistungssportler, hatte starke Probleme mit Neurodermitis. Sein Trainer empfahl ihm, Milchprodukte einfach wegzulassen, um zu sehen, wie sich das auswirkt. Es verbesserte sich deutlich. Darum wollte ich das mal selbst testen. Ich konnte nicht mehr zurück, nachdem ich mich mit der Industrie auseinandergesetzt hatte und sah, wie schlimm das ist. Ich glaube, Eier waren das letzte, was ich noch gegessen habe, aber irgendwann dachte ich, Hühnermenstruation brauche ich jetzt auch nicht mehr.
Ist es für jeden Normalverbraucher preislich realisierbar, vegan zu leben?
Ja. Wenn man sich ausgewogen vegan ernährt, isst man weniger. Man nimmt mehr gesunde Produkte zu sich, die einen höheren Nährwert haben und länger satt machen. Das Toastbrot mit Nutella am Morgen hält nicht lange vor. Wenn du dir aber Haferflockenbrei oder Porridge mit Trockenfrüchten, Nüssen und Samen machst, bist du davon viel länger satt und isst am Tag weniger. Es gibt auch veganes ConvenienceFood (Fertigessen, Anm. d. R.), beispielsweise Falafel, Frühlingsrollen, Klopse, Würstchen. Das kann man auch mal essen, aber nicht jeden Tag.
»Wollen wir mal alle lieb und nett zueinander sein, das ist eine coole Philosophie.«
Wie hältst Du Dich fit?
Wie es die Zeit zulässt oder wie man sie sich nimmt, sagt meine Yogalehrerin. Ich gehe ins Fitnessstudio laufen und mag Yoga. Ich trinke nicht viel Alkohol, am Wochenende mal ein Glas. Auch ich greife zu Genussmitteln und rauche mal eine Zigarette. Unter der Woche ist mir der Laden zu wichtig, als dass ich mich bis nachts um zwei Uhr in der Kneipe rumtreiben könnte.
Yoga machen viele, die meistens auch vegan leben?
Das ist so ein Gesamtpaket. Die meisten sind vielleicht nicht Veganer*innen, aber Vegetarier*innen. Auf jeden Fall sind es viele, ich gehöre auch zur Fraktion der Freizeit-Yogi*nis. Es holt dich runter. Sich auf sich selbst zu konzentrieren und nicht auf das Neidsystem, was die Menschheit beherrscht, gefällt mir. Wollen wir mal alle lieb und nett zueinander sein, das ist eine coole Philosophie.
Ihr macht alles frisch hier im Laden. Woher kommen die Kreationen der Küche?
Vieles ist auf meinem Mist gewachsen. Ich wollte jeden Tag vegan essen können, ohne mit Kellner XY rumzudiskutieren, auf dumme Sprüche oder ein ›Kein-Bock-Gesicht‹ zu stoßen oder doch was Nicht-Veganes zu kriegen, weil sie vergessen, dass Käse auch tierisch ist und über die Pasta noch Parmesan schmeißen. Das ist die Grundidee, weshalb ich mich selbstständig machte. Vieles kommt aber auch von den Köchen und das Internet ist voll mit Rezepten. Ich könnte auch einen Bestellflyer eines Lieferservices nehmen, ein Gericht raussuchen und es vegan zubereiten.
Wie kam es zu dem Namen Crops – Vegane Küche?
Eine coole Geschichte ist mir noch nicht eingefallen. (lacht) Ich lebte für eine Weile in Nicaragua. Dort war alles etwas internationaler, viel Spanisch und Englisch. Ich kam mit dem Plan zurück, einen Laden aufzumachen. Ich mag Englisch, wollte was kurzes und überlegte, als Namen eine Pflanze oder ein Gewürz auszusuchen. Und dann fiel mir ein: Mensch, Getreide! Im Englischen heißt es ›to get in the crop‹, also Getreide oder Ernte einholen. Das gefiel mir. Daraus macht ich Crops. Kurz, knackig, minimalistisch.
Wie hast Du die Räumlichkeiten gefunden?
Ich sah mich vor allem am Hassel um. Vorne auf dem Breiten Weg neben dem damaligen Never Ending war ganz lange ein kleiner Imbiss. Als er raus war, rief ich bei der WOBAU an, aber der Laden war schon vermietet. Zwei Tage später riefen sie mich zurück. Sie zeigten mir das hier und schnell war klar: perfekte Größe. Wenn man mit so einem Lädchen startet, macht keiner eine Markthalle auf. Es war einfach Zufall und Bestimmung.
»Ich bin nicht das kleine Piepsmäuschen, dafür bin ich zu stark als Frau.«
Wer hat Dich beim Einrichtungskonzept inspiriert und ist das alles selbst gemacht?
Die Tresen und Wandtische hat ein Tischler gemacht. Ich habe nicht alles entworfen, aber es mir zurechtgesucht, da ich hier jeden Tag arbeite und mich wohlfühlen muss. Metall und Holz gehen gut zusammen und Türkis ist eigentlich die einzige Farbe, die ich wirklich gut ertragen kann. Bunt und rosa geht gar nicht. Schwarz funktioniert sehr gut, aber nicht für einen Laden. Mit den großen Fenstern ist klar, hier muss Licht rein und für ein Tagesgeschäft müssen die Wände hell sein. Aber irgendwas musste dran und Mustertapete gefällt mir eben gut. Die mit den Kirschen und Blümchen ist einfach cool, genauso wie die gelbe Tapete mit den Vögeln.
Was hat es eigentlich mit den Schleich-Tieren auf sich?
Die vermehren sich und mal geht auch eins verloren. Das sind unsere Tischnummern. Zur Eröffnung war das ein Geschenk von einer guten Freundin, sie kannte das aus einem Londoner Restaurant. Du bestellst am Tresen und setzt dich irgendwo drinnen oder draußen hin. Deine Tischnummer habe ich dann allerdings noch nicht, weshalb du dir ein Tier aussuchst. Dann bist du der Tisch mit dem Waschbär, der Robbe oder dem Pinguin. Das finden alle sehr lustig. Aber es hält auch auf, weil die Leute sich nicht entscheiden können. Und nein, nur weil du das Schwein nimmst, bist du kein Schwein. Die Kinder haben auch ihren Spaß damit.
Auf einer Tafel am Tresen steht: No Homophobia, No Violence, No Racism, No Sexism, Yes Kindness, Yes Peace, Yes Equality, Yes Love. Würde die AfD bei Dir einen Kuchen bekommen?
(lacht) Auf gar keinen Fall, natürlich nicht. Auch keine AfD-Wähler, egal aus welchem Grund, ob aus Protest oder Dummheit. Dazu müsste ich sie allerdings erkennen und das ist leider das Problem. Die tragen ja kein großes Schild mit sich rum. Und ich kenne nicht alle Politiker, egal aus welcher Partei.
Wie politisch aktiv bist Du?
Ich habe nicht wirklich die Möglichkeit, aktivistisch zu sein. Aber ich versuche Facebook und Instagram zu nutzen, um Statements abzugeben und andere zu motivieren. Das sollten alle, die eine öffentliche Stimme haben wollen, nutzen. Ich würde mich gerne politisch engagieren, aber ich weiß nicht, ob ich das bin: auf die Straße gehen und Leute anquatschen. Ich war auf Demos, um dabei zu sein, um Flagge zu zeigen. Aber ich beteiligte mich nicht in einer Gruppe aktivistisch.
Ist Dir als Jungunternehmerin schon Sexismus begegnet?
Ich bin nicht das kleine Piepsmäuschen, dafür bin ich zu stark als Frau. Ich glaube nicht, dass ich ausstrahle, dass man das mit mir machen kann.
Du hattest vorher ein veganes Catering. Wann kam die Idee zum eigenen Laden und zur Selbstständigkeit?
In Nicaragua. Ich war von 2012 bis 2015 dort im Tourismus tätig. In der Zeit stellte ich persönlich auf vegan um und kochte auch schon so für meine Gäste. Die fanden das toll. Ich entschied dann, nicht mehr für jemand anderen zu arbeiten, weil ich mich immer aufopfere und nicht die Stunden zähle. Bis zu einem gewissen Grad geht das. Aber irgendwann war ich unzufrieden, wenn du dir den Arsch aufreißt und es zur Selbstverständlichkeit wird. Finanzielle Vergütung oder Dankbarkeit macht glücklich, aber am Ende ist es die Zeit. Freunde sagten, ich solle zurückkommen und einen veganen Laden aufmachen. Ich wollte sowieso zurück, meine Schwester war das dritte Mal schwanger und ich wollte nicht schon wieder nur die Tante aus der Ferne sein. Die drei Jahre waren eine schöne Zeit, aber es ist sehr weit weg. Das Catering lief schon mit dem Wissen, mal einen eigenen Laden aufzumachen. So konnte ich gut testen, wie der Markt und das Interesse ist. Ich sah, wie die Leute in Nicaragua drauf waren und wusste ein bisschen aus den Staaten, wie groß die Nachfrage ist. Aber für Magdeburg hatte ich das nicht genau auf dem Schirm.
»Wenn man mit so einem Lädchen startet, macht keiner eine Markthalle auf.«
Wie war Dein vorheriger Werdegang?
Ich habe Eventmanagement bzw. Veranstaltungskauffrau gelernt. Mein erster Job mit 16: Spülhilfe im Ratskeller. Nach dem Abi eierte ich rum und fing dann richtig in der Gastronomie an. Von Bars über Restaurants kam ich irgendwann zum Management.
Es war also immer Dein Traum mal ein Geschäft zu eröffnen?
Nein, das wäre mir zu rosarot. Ich hatte eigentlich nie einen Plan. Ich bewarb mich nirgendwo. Für den Businessplan schrieb ich das erste Mal einen Lebenslauf. Es lief immer alles über fünf Ecken und ergab sich, auch die Zeit in Nicaragua. Vorher arbeitete ich bei Sushifreunde, davor war ich Managerin beim Klub und Café Luise. Gastronomie machte mir schon immer Spaß. Das Catering war nebenbei, weil meine Schwester in Elternzeit war und ich gleichzeitig noch in einer anderen Gastronomie arbeitete.
Aber jetzt bist Du zufrieden?
Ich bin mega happy mit dem Laden. Hier kann ich rumspielen, Neues ausprobieren und die Leute sind offen dafür. Hinterm Tresen arbeiten ist für mich nicht die große Herausforderung, das ist durchaus auch langweilig. Ich habe schon Ideen, wie es weitergeht. Das Catering greift sehr ins normale Tagesgeschäft ein. Kleine Caterings sind nebenbei möglich, aber wir kriegen auch Anfragen für größere Sachen und die gehen nur, wenn wir den Laden dafür schließen. Dafür ist es gesicherter Umsatz. Es gibt auf jeden Fall Pläne. Hier kann ich nicht arbeiten, bis ich sechzig bin. Ich kann nie Urlaub machen. Das muss ich früher oder später umstellen. Ich brauche die finanzielle Sicherheit, um andere Leute zu bezahlen, damit ich mich um Marketing und Weiterentwicklung kümmern kann.
Was ist das nächste große Ziel?
Entweder ein zweiter Laden mit großer Küche, über den Caterings laufen können oder eine zweite Location, die nur für Caterings zuständig ist. Eine Zubereitungsküche im Prinzip. Das ist aber eher langfristig. Die oberste Priorität ist erstmal, den Laden auf zwei stabile Füße zu stellen. Ich möchte nicht zu schnell ›durch die Decke‹, lieber gesund wachsen. Ich gucke erstmal, wie das normale Tagesgeschäft läuft, bevor ich alles ändere.
Was ging Dir am Tag vor der Eröffnung durch den Kopf? Hattest Du Bedenken bezüglich der veganen Küche?
Ich habe mich mehr gefreut und war auf jeden Fall aufgeregt. Es war wahrscheinlich eine kurze Nacht. Ängste hatte ich nicht. Man fängt ja schon vorher an, die Sachen zu posten und anzukündigen. Zudem ist Magdeburg eine kleine Stadt, wo sich das super schnell rumspricht. Die Reaktionen waren so gut, dass ich dachte, irgendwer wird schon kommen. Aber, dass es so gut startet, damit hatte ich nicht gerechnet. Gastro nomie braucht durchaus mehrere Jahre, um gut zu laufen, und wir wurden in den ersten Wochen teilweise überrannt. Das Team war noch nicht eingespielt und wir mussten uns mit dem System und den Abläufen erst auseinander setzen.
Welche Rückschläge gab es und wer hat Dir dabei geholfen, nicht den Mut zu verlieren?
Rückschläge gab es im Personal. Aber es ist nichts, was ich bereue und anders gemacht hätte. Ich sehe das als Erfahrung. Eine Mitarbeiterin ist relativ schnell gegangen, das hat nicht geklappt. Hätte ich vielleicht vorher sehen können. Ansonsten war ich vorbereitet. Es war eine positive Herausforderung, ich hatte Bock drauf. Da ich schon Sushifreunde gemanagt habe, war ich informiert über Personalmanagement und Warenwirtschaft. Es gibt natürlich Fallen. Niemand kann alles auf dem Schirm haben, was kostentechnisch auf einen zukommt. Aber man ist nicht alleine. Ich kriege von meinem Steuerberater jeden Monat eine BWA (Betriebswirtschaftliche Auswertung, Anm. d. R.), die mir sagt, wo ich aufpassen muss.
Wie gut lassen sich Privates und Selbständigkeit vereinbaren?
Eigentlich super. Ein Vorteil, wenn man schon ein bisschen Lebens- und Arbeitserfahrung hat. Mit 25 hätte ich wahrscheinlich ein Restaurant eröffnet und mich irgendwann geärgert, dass ich den ganzen Abend arbeite, während meine Freunde ausgehen. Jetzt muss ich nicht so früh raus. Ich kann mich um die Buchhaltung kümmern, Einkäufe oder Sport machen und bin um 10 Uhr im Laden. 11 Uhr machen wir auf und schließen 18 Uhr. Freitag und Samstag um 20 Uhr. Hinterher kann ich einkaufen, mich mit Freunden treffen oder mit meinen Schwestern abhängen. Am Ende arbeite ich trotzdem mehr als andere, weil es eine Sechs- TageWoche ist. Sonntags mache ich Sachen, die im Hintergrund laufen. Es ist manchmal viel Kopfstress: Wie viele Leute kommen morgen, finden sie das Essen cool?
»Irgendwann dachte ich, Hühnermenstruation brauche ich jetzt auch nicht mehr.«
Magdeburg hat viel Potenzial, bist Du deshalb zurückgekommen?
Ich habe Magdeburg nicht deswegen gewählt, das ist ein positiver Nebeneffekt. Ich bin ganz bewusst wegen Freunden und Familie zurückgekommen. In Nicaragua war ich sehr isoliert. Ich hatte dort Freunde, aber das war kein normales Leben in dem Sinne.
Dein Laden ist in der Altstadt. Welche Stadtteile prägen sonst Dein Leben? Wo hältst Du Dich gern auf?
Buckau und Stadtfeld. In Stadtfeld wohnen eine Schwester und meine Mom, in Buckau wohne ich und meine andere Schwester. Außerdem ist Buckau gerade schön im Kommen. Es gibt mittlerweile tolle Bars und Kneipen. Ansonsten bin ich gern in Neustadt, wenn im Knast, Moritzhof oder im Studiokino was los ist. Ich wechsle sehr selten das Flussufer, aber ich gehe im Stadtpark laufen.
Was ist Dein Gastronomie Geheimtipp für Magdeburg?
Es gibt keinen. Wenn man sie teilt, sind sie nicht mehr geheim. Ein ganz großer Geheimtipp ist natürlich das Crops. (lacht) Im Nachtleben würde ich den Cocktail Circus und Hoeferts Nachbarschaftskneipe in Buckau empfehlen. Der Betreiber ist ein Freund. Er ist mit Herz dabei, kreativ und hat geile Ideen. Auch die Mädels vom Ginger & Du und das Herzstück. Das sind zwei Läden, die komplett von Mädels betrieben werden. Das finde ich gut und unterstützenswert. Und der Unverpacktladen (Frau Ernas loser LebensMittelPunkt, Anm. d. R.) Kriegt man jetzt das Gefühl, dass ich Männer nicht leiden kann? Nein, das stimmt nicht. Das Berner & Brown ist toll, auch ein Freund, wir haben früher zusammengearbeitet. Sie sind vegan, freundlich und servicetechnisch ganz weit oben.
»Ich gehöre auch zur Fraktion der Freizeit-Yogi*nis.«
Was macht typische Magdeburger*innen aus und sind Deine Kunden solche?
Den gibt es für mich nicht. Ich halte nichts von Stereotypen und Klischees. Dafür sind Menschen zu unterschiedlich. Ich würde niemals sagen, Magdeburger*innen sind grummelig. Das sagen alle von sich, aber wenn sie dich ins Herz geschlossen haben, dann richtig und für immer. Mein Publikum ist bunt gemischt. Vom Schüler bis zur Omi ist alles dabei. Wir haben eine, die nennen wir ›Zwei-Brot-Oma‹. Sie isst ihre Suppe, wozu es bei uns eine Scheibe Brot gibt, mit dem Teelöffel, weil das besser für ihren Magen ist. Aber sie braucht immer zwei Stück Brot. Genauso habe ich Kids, die sich ein Getränk und Essen teilen, weil das Portemonnaie nicht mehr hergibt.
Was bedeutet für Dich Magdeburg in drei Worten?
Familie, Freunde. Und sagte ich schon Familie?
Dezember 2018
Interview aus INTER.VISTA 7
Vista.Schon?
In Wolmirstedt wurde sie 1982 geboren, wo ihre Eltern seinerzeit in einer Künstlerkommune lebten. Danach wuchs Luise mit ihren beiden älteren Schwestern in Magdeburg auf. Die drei haben ein inniges Verhältnis, mit Li führte sie erfolgreich das Catering Las Hermanas (Die Schwestern, Anm. d. R.). Und auch ihre zweite Schwester Lena ist selbständig als freischaffende Tanzpädagogin tätig. Zu der großen Familie gehören auch noch ihre Halbgeschwister Lou und Nina. Luise ist eine Powerfrau. Italienisch würde sie gerne lernen, wenn es ihre Zeit zuließe. Mangels Zeit sortiert sie auch ihre Socken nicht, weshalb sie immer unterschiedliche trägt, was allerdings auch so etwas wie Familientradition ist.
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